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Photo by Terry Tan De Hao

Die freien Tage zum Jahresende sind ein idealer Zeitpunkt, das eigene Leben zu überdenken und darauf hinzuarbeiten, dass das nächste Jahr Ihr bestes wird. Schaffen Sie sich mit einer kraftvollen Vision und anziehenden Zielen die Motivation dafür.

Beginnen Sie damit, was Fredmund Malik nach einer Idee von Peter Drucker die „systematische Müllabfuhr“ genannt hat. Jedes lebende System, und auch wir Menschen sind ein solches, setzt mit der Zeit Ballast durch unreflektierte Routinen an. Eine grundsätzliche Entschlackung des Lebens durch das Aufhören von Verhaltensweisen, welche nicht mehr funktional sind, schafft Platz für das Wesentliche. Die entscheidende, einfach Frage dafür ist: “Was von all dem, was wir heute tun, würden wir nicht mehr neu beginnen, wenn wir es nicht schon täten?” (Malik, 2000) Diese Frage beschäftigt sich mit der Zukunft und ist damit viel zielführender als die häufig verwendete, problem- und vergangenheitsorientierte Variante „Was hätten wir nie beginnen sollen?“. Gehen Sie im Geiste die vergangenen Wochen durch und streichen Sie für das neue Jahr grosszügig alle Tätigkeiten, welche nichts Wesentliches zu Ihrer Lebensqualität beitragen, sondern einfach Gewohnheit geworden sind.

Motivation verstehen

Bevor Sie sich nach der erfolgreichen geistigen Müllabfuhr damit zu beschäftigen beginnen, was Sie im kommenden Jahr in der frei gewordenen Zeit vermehrt tun möchten, ist es wichtig, die Funktion von Motivation zu verstehen. Sie ist das, was uns am Leben erhält, Energie gibt und uns einen Schritt nach dem anderen in Richtung der Ziele gehen lässt, die wir erreichen möchten. Dieser „drive” muss von innen kommen – seit langem sind sich Fachleute darin einig, dass das „Motivieren“ von Menschen durch Belohnungen von aussen, seien dies Lohnerhöhungen, Geschenke, Belobigungen oder anderes nicht funktioniert (z.B. Lundin et al., Pink). “Andere motivieren zu wollen, ist hirntechnischer Unsinn”, wie es der Neurobiologe Gerald Hüther in einem Interview formuliert hat.

Motivation entsteht da, wo ein Bedürfnis in uns selbst so wichtig und deutlich spürbar ist, dass es einen Handlungsimpuls ausgelöst. Wir werden aktiv, indem wir “den Rubikon überschreiten”, wie dies Heckhausen und Gollwitzer, in ihrem Modell beschrieben haben.

Wie aber können wir in unseren verschiedenen Lebensbereichen derart stark wirkende Ziele generieren? Wo finden wir die Inspiration, um für das neue Jahr auf frische Ideen zu kommen, welche unseren spirituellen, geistigen, sozialen und körperlichen Bedürfnissen gerecht werden?

Mit dem “Warum” beginnen

Am besten starten Sie diesen Prozess top down auf der höchstmöglichen “Flughöhe” mit der Frage: Was ist der Zweck meines Daseins, mein „Warum“ (“Start with why”)? Und welches sind meine wichtigsten Werte, mit welchen ich diese über allem stehende Intention verfolgen möchte? Es geht hier um die persönliche Lebensphilosophie. Wir können diese alleine, mit unseren Lebenspartnern, Familienmitgliedern oder Freunden erforschen – mit Meditationen, Ideen sammeln (“Brainstorming”), mittels einer Sammlung von inspirierenden Fotos oder mit anderen Techniken.

Ein Beispiel für das „Warum“, welches ein ganzes Leben bestimmt, formulierte neulich ein Coachee folgendermaßen: „Der Sinn meines Daseins ist es, das Leben für andere erträglicher zu machen. Die wichtigsten Werte, die mich dabei leiten, sind Menschlichkeit, Achtsamkeit und Authentizität.“

Aus der Lebensvision Motivation entwickeln

Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen. Erich Fromm

In einem zweiten Schritt geht es darum, eine passionierte Vision zu entwickeln, welche im neuen Jahr die Richtung vorgibt, in welche wir uns bewegen möchten. Es macht Sinn, dabei an die verschiedenen Lebensbereiche zu denken, zwischen denen eine immer neue Balance gefunden werden muss – je nachdem, wo im Lebenszyklus wir uns gerade befinden. [Bild Gail Sheehy]  Ein Beispiel für die Definition solcher „Live Domains” ist die Aufteilung “Körper”, “Leistung & Arbeit”, “Kontakt” und “Sinn” (Seiwert, 2005).

Die Entwicklung einer Lebensvision kann verschiedene Ansätze umfassen. Hier ein paar Beispiele (nach Seiwert, 2005):

  • Die Rückwärtsbetrachtung: Schreiben Sie Ihre eigene Grabrede und formulieren Sie darin aus, was sie in den verschiedenen Lebensbereichen erreicht haben, nachdem ihr ausgefülltes Leben sein Ende gefunden hat.
  • Eine Bestandesaufnahme Ihrer aktuellen Lebenssituation (verschiedene Instrumente zur Selbsteinschätzung finden sie kostenlos auf einer Website der Universität Zürich]
  • Eine systematische Erhebung Ihrer Stärken mit einem dafür geeigneten Instrument, z.B. dem “VIA-IS” oder dem “StrengthsProfile”. Ihre Stärken sind das, worin Sie besonders gut sind, was Ihnen Energie gibt und für Sie Sinn macht.
  • Die Visualisierung ihres Wunschtraums für die Zukunft: Wie sieht Ihr Leben in fünf Jahren genau aus?
  • Persönliches Vorbild wie möchten Sie gerne sein?

Setzen Sie sich nach dem Sammeln von Inhalten zu diesen verschiedenen Ansätzen hin und beginnen Sie einfach damit, fünf Minuten zu schreiben, ohne den Stift abzusetzen oder ihre Finger von der Tastatur zu nehmen. Redigieren und verfeinern können Sie auf diese Weise in die Welt gebrachte “Version 0” Ihrer Lebensvision zu einem späteren Zeitpunkt.

Ziele für die verschiedenen Lebensrollen formulieren

Nun sind Sie soweit, aus der Lebensvision für Ihre verschiedenen Lebens-Rollen, z.B. als Arbeitnehmerin, Lebenspartner, Elternteil, Freundin, oder Vereinskollege motivierende Ziele für 2018 abzuleiten. Dabei ist es wichtig, dass sie nicht die im Arbeitsbereich häufig verwendeten Smart-Ziele, sondern sogenannte „Annäherungsziele” als Form wählen. Ein solches benennt den gewünschten Soll-Zustand, dem Sie sich annähern möchte. Formulieren Sie darin ausschliesslich Positives – Ihr Ziel muss spürbar Freude mache. Was Sie allenfalls vermeiden, also nicht (mehr) tun wollen gehört nicht in eine Zielformulierung, die Motivation auslöst.

Ein Beispiel für ein Annäherungsziel der Rolle Arbeitnehmer könnte sein: “Ich bleibe inmitten meines agilen Arbeitsumfeldes gelassen und produktiv.”

Projekte und Vorhaben definieren

Zum Schluss schaffen Sie für jedes Ihrer Ziele mindestens ein Projekt oder Vorhaben, welches Sie in Richtung Ihrer motivierenden Ziele gehen lässt. Sie können dabei auch schon erste Schritte zur Umsetzung definieren – auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie sich mit dem Wesentlichen beschäftigen. Und dass das neue Jahr Ihr bestes wird.

Referenzen:

Covey Stephen R. (2000): Der Weg zum Wesentlichen. Zeitmanagement der vierten Generation. Campus Verlag.

Lundin S.C., Paul H. & Christensen, J (2001) Fish! Ein ungewöhnliches Motivationsbuch. Ueberreuter.

Malik, F. (2000) Führen Leisten Leben. Wirksames Management für eine neue Zeit. Deutsche Verlags-Anstalt GmbH.

Pink, D.H. (2010) Drive. Was Sie wirklich motiviert. Ecowin.

Seiwert Lothar (2005, 10. Auf.): Wenn Du es eilig hast, gehe langsam. Mehr Zeit in einer beschleunigten Welt. Campus Verlag.